Foto des Monats Februar
Sowohl für Rollifahrerinnen und -fahrer, wie auch für blinde und sehbehinderte Menschen, aber auch für Mütter mit Kinderwagen sind am Gehsteig parkende Autos ein gefährliches Hindernis. Vor allem dann, wenn dieses Hindernis über den Umweg der Straße umfahren bzw. umgangen werden muss.
Das Foto des Monats zeigt eine Kolonne von Autos, die brav hintereinander mit allen vier Reifen auf einem Gehsteig stehen, sodass ein Vorbeikommen unmöglich ist. Das wirklich geniale darin ist jedoch, dass das letzte Auto der Kolonne ein Polizeiauto ist. Zugegebenermaßen, steht dieses nicht mit allen 4 Rädern am Gehsteig, ein Rollstuhlfahrer würde vermutlich knapp vorbeikommen.
Man möchte annehmen, dass Exekutivbeamte in unserem Land beim Anblick dieser Parksituation gleich ihr Scheckheft zucken und kleine Zettelchen mit Zahlungsaufforderungen verteilen würden. Nichtsda, man nutzt die noch freie Fläche selbst, weil dadurch vermutlich der Weg zum Mittagessen in der nahegelegenen Kantine kürzer wird.
Das wirklich lustige / traurige war jedoch erst eine halbe Stunde später zu beobachten. An fast gleicher Stelle stand noch immer ein Polizei Fahrzeug – aber nicht das selbe.
Der besagte Gehsteig scheint ein ganz besonderes Fleckchen Erde zu sein. Nicht nur, dass es von der Polizei regelmäßig als Parkplatz verwendet zu werden scheint, auch Auto-Verkäufer nutzen ihn als Verkaufsfläche. So hat das Leobner Autohaus Laimer anscheinend die geniale Idee gehabt, seine Verkaufszahlen steigern zu wollen, indem man einfach ein anscheinend zum Verkauf stehendes Fahrzeug auf einem Klagenfurter Gehsteig abstellt. Ich weiss ja nicht, ob diese Verkaufstaktik aufgeht. Rollifahrerinnen und -fahrer dürften eher verärgert reagieren.
Bei all dieser Parkfreudigkeit auf Gehwegen stelle ich mir die Frage, was wohl passieren würde, wenn eine blinde Person mit ihrem Blindenstock des Weges käme, und völlig ungeniert ein paar kosmetische Veränderungen an den Fahrzeugen vornehmen würde.
Nein, ich habe nichts gegen Autos, und meist auch nichts gegen ihre Lenkerinnen und Lenker.