Oracle: Open Source, nein danke.

Oracle ist seit vielen Jahen in erster Linie durch seine gleichnamige Datenbank bekannt geworden. Sobald mit richtig großen Datenmengen gearbeitet werden muss, kommen Datenbanken wie PostgresSQL oder MySQL oft an ihre Grenzen.

Anfang dieses Jahres übernahm Oracle das, sich in der Open-Source Landschaft sehr engagierende Unternehmen Sun. Zu Sun gehörten Projekte wie MySQL,  OpenOffice und Java, die unter GPL veröffentlicht, und gemeinsam mit der Open-Source Community kontinuierlich und erfolgreich weiterentwickelt wurden. Weiters engagierte sich Sun bei der Weiterentwicklung von Orca, der Unterstützung von assistierenden Technologien (z.B. Screen Readern) unter Gnome (Linux).

Von dem Moment an, als ich von der Übernahme hörte, war ich sehr skeptisch, wie sich das auf die besagten Open Source Projekte auswirken würde.

Relativ schnell wurde klar, dass Oracle’s Bezug zu Open-Source Projekten nicht ganz mit denen von Sun übereinstimmte. Im Februar 2010 wurde bekannt, dass die Orca EntwicklerInnen nicht mehr gebraucht wurden, Barrierefreiheit für Sun also keine große Rolle zu spielen scheint.

Im April 2010 dann die nächste Schlagzeile: Java-Erfinder verlässt Oracle.

Durch die kürzliche Gründung der Document Foundation scheinen auch die Tage des bisherigen, zuletzt von Orace dominierten, OpenOffice.org Projektes gezählt zu sein. Die Stiftung wurde von Mitgliedern der bisherigen EntwicklerInnen-Gemeinschaft gegründet und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. OpenOffice soll künftig unter dem Namen LibreOffice weiterentwickelt werden. Die Namensänderung war aus Lizensrechtlichen Gründen nötig. Oracle wurde zur Mitarbeit eingeladen, scheint jedoch kein Interesse daran zu haben.

In einer Zeit, in der sich sogar bisherige Open Source Verweigerer wie Microsoft schon dazu entschließen sich behäbig in Richtung offener Standards zu bewegen ((Microsoft stellt sich hinter das offene Web – DerStandard.at)), ist es bedauerlich, dass Unternehmen wie Oracle diesbezüglich auf Durchzug schalten und bestehende Projekte nicht weiter unterstützen.

Da die genannten Technologien unter Open Source Lizenzen gestellt wurden ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie von anderen und der Community weiterentwickelt werden, und uns damit noch lange Jahre Freude bereiten, unabhängig davon, ob Oracle sich daran beteiligt oder nicht.

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