Mein Handy als Wanze?

Google hat nun bekannt gegeben, dass in Android eine Funktion eingebaut ist, die es Google erlaubt angebliche Schadsoftware per Fernwartung von Smartphones zu entfernen.

Vor einiger Zeit hatte bereits Amazon berichtet aus lizenzrechtlichen Gründen Bücher von Kindle-Geräten entfernt zu haben. Diese Nachricht hatte für massig Gesprächsstoff unter Datenschützern und Usern gesorgt.

In Foren und auf Blogs wird bereits eifrig über Sinn, Sicherheit etc.  des Android-Sicherheitsfeatures diskutiert. Immerhin hat ja auch Apple, soweit ich mich erinnere, seine Produkte fest im Griff und behält sich das Recht vor, ähnliche Funktionalitäten zu nutzen.

Interessant ist auch das Feature, welches Google erlaubt, eigenständig Software auf den Geräten zu installieren. Damit könnte theoretisch jedes Handy in eine Wanze verwandelt werden. Ein Kindheitstraum von CIA, NSA und Co.

Ich persönlich mag es nicht, wenn meine Geräte Eigeniniziative entwickeln, ohne mich vorher zu fragen. Auch aktuelle Versionen von Windows führen in der Standard-Installation Updates im Hintergrund durch, ohne die User damit zu belästigen. Sehr lästig ist dies beispielsweise, wenn man seinen PC ausschalten möchte, und man dann erst warten muss, bis Updates installiert wurden.  Immerhin kann diese Funktionalität abgeschwächt oder deaktiviert werden, auch wenn man nie sicher weis, ob Microsoft nicht trotzdem ungesehene Updates nachrüstet.

Aber Google-Android ist doch Open Source…! Warum ist diese Funktionalität niemanden aufgefallen? Angeblich ist es das ja, nur wurde dies als tolles und eigentlich harmloses Sicherheits-Feature erachtet.

Prinzipiell ist nichts dagegen einzuwenden, Möglichkeiten zu schaffen Endkundinnen und -kunden vor Viren, Trojanern und anderer bösartiger Software zu schützen. Ich will nur darüber informiert werden, und dann selbst auf den Löschen-Knopf drücken. Wenn es sich um ein grobes Sicherheitsproblem handelt, kann ja permanent eine Sicherheitswarnung eingeblendet werden, die mich auf den Umstand hinweist, dass sich da etwas ungutes auf meinem Gerät befindet welches ich besser entfernen sollte. “Möchten sie diesen bösartigen Trojaner von ihrem Gerät entfernen (ja/nein danke)” – wäre doch eine freundliche Art und Weise nachzufragen.

Auch ungekehrt, im Falle der Installtion von Software: “Ein neues Sicherheitsfeature wurde für Sie bereitgestellt, möchten Sie dieses installieren? (Ja/Nein Danke)”.

Ein Bedürfnis nach Sicherheit ist bei den meisten Nutzerinnen und Nutzern gegeben. Am PC installiert sich fast jede oder jeder ein Anti-Viren Programm. Deshalb werden die wenigsten etwas gegen Aktualisierungen einzuwenden haben, die ihr Gerät vor Fehlfunktionen, Datenverlust oder Zugriff durch andere schützen. Nur muss dies auf freiwilliger Basis passieren.

Links:

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.